Sonntag, 9. Januar 2011

Zwischenruf

Moin Moin allerseits,

die Idee ein Elektroauto zu bauen bzw. einen Gebrauchtwagen auf Elektroantrieb umzurüsten, reifte bei mir schon seit Jahren.  Siehe auch der erste Eintrag in meinem Blog.  Darüber einen Blog zu erstellen kam daher, dass der Umbau bei mir wahrscheinlich länger dauert als die normalen ein bis zwei Jahre.  Das liegt daran, dass ich nicht sehr viel Freizeit oder Urlaub habe und ich auch am Ende ein perfektes Ergebnis und nicht nur ein Gebrauchsgegenstand haben möchte.  Da sich aber das Projekt im Freundes- und Bekanntenkreis sowie bei Geschäftspartnern herumgesprochen hatte und auf großes Interesse stieß, nutze ich den Blog um öffentlich über die Fortschritte zu informieren, statt jedem einzelnen seine Fragen zu beantworten.

Nachdem im Sommer ca. 150 Aufrufe stattgefunden haben, waren es Ende 2010 schon über 750 pro Monat.  Zusätzlich schreibe ich noch die ein oder andere E-Mail an Interessenten.  Das liegt natürlich auch daran, dass mittlerweile auch mehr zu sehen ist und ich versuche zeitnah den Blog zu pflegen und zu füttern.  Trotzdem an dieser Stelle vielen Dank für Euer Interesse und viele Grüße auch ans mitlesende Ausland wie USA, Schweiz, Österreich, Niederlande, Polen, Lettland, Spanien usw. usw.

Als ich mich 2006 das erste Mal intensiver mit der Materie beschäftigt habe, kannte ich nur einen erfolgreichen Umbau aus dem Internet.  Dieser verwendete jedoch noch Bleibatterien.  Mittlerweile gibt es zig Verrückte in Deutschland und Umland die es versuchen oder auch schon geschafft haben.  Weiter so!  Ich stöbere auch gerne mal durch Eure Blogs, habe jedoch leider nicht die Zeit mich an Kommentaren/Diskussionen groß zu beteiligen.

Ich sehe auch viele Autos die zum Umbau herangezogen werden, die ich auch erst auf dem Zettel und teilweise auch probegefahren und vermessen hatte, wie BMW Z3, Golf.  Folgende Autos hatte ich auch auf dem Zettel: De Lorean (Motto wäre nach einem Umbau dann “zurück in die Zukunft“ ;-)), Pontiac Firebird, Ford Mustang, erste Benz S-Klasse.  Doch da ich mich in erster Linie um den Elektroantrieb und nicht um die Restauration kümmern wollte und auch die Ersatzteile kein Problem darstellen sollten, habe ich mich für einen Porsche 911 entschieden (vollverzinkt usw.).  Was nützen die teuren Elektrokomponenten und die viele Arbeit, wenn der Wagen einem nach 2 Jahren zusammenbricht.

Die Gründe für so ein Projekt sind ja auch vielschichtig.  Bei mir als Ingenieur ist es hauptsächlich das Interesse an der Technik sowie die angestrebte Unabhängigkeit von den Energiekonzernen.  Bei den Meisten hat es wohl überwiegend ökologische Gesichtspunkte.  Meiner Meinung nach brauchen wir uns jedoch nicht der Illusion hingeben, dass nicht alles was an fossilen Brennstoffen zur Verfügung steht auch bis auf den letzten Liter aus Ölsand gewonnenen Öls auch verbrannt werden wird.  Bei einer immer weiter steigenden Erdbevölkerung, die alle in Wohlstand und mobil leben wollen – wer könnte ihnen das auch verbieten – können wir in den entwickelten High-Tech-Ländern nur etwas für die Umwelt machen indem wir neue wettbewerbsfähige Energiequellen erschließen.  Auch wenn uns schon in der Schule vor 30 Jahren erzählt wurde, dass das Öl nur noch 50 Jahre reicht, so ist nur eins richtig: es wird immer knapper und immer aufwendiger zu fördern und herzustellen und damit auch immer teurer.  Regenerative Energie trägt zwar jetzt auch schon etwas zum Energiemix bei, jedoch wird es nie 100% bei einem immer weiter steigenden Bedarf (steigende Weltbevölkerung, steigender Wohlstand) erreichen.  Also an alle Forscher der Kernfusion: haut rein!

Wie geht es bei mir weiter.  Ich hoffe, dass ich bis zum Frühjahr die erste Testfahrt hinter mir habe und im Sommer fertig werde.  Mal sehen was noch alles dazwischen kommt ;-)

Viele Grüße …

3 Kommentare:

  1. Wenn das Endlagerproblem wirklich gelöst ist spricht nichts gegen Atomkraft - also haben die Forscher noch viel zu tun...

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  2. Hi Jonny,

    Endlagerproblematik gäbe es so gut wie nicht! Das ist ja das "schöne" an der Kernfusion. Ohne Kernfusion (auf der Sonne) würde es uns gar nicht geben. Wenn wir das auf der Erde direkt nutzen könnten, wären viele Probleme gelöst bzw. gar nicht da (Rohstoffmangel, Treibhauseffekt usw.). Meiner Ansicht nach gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder (wie in einigen entwickelten Staaten wie Deutschland) geht die Erdbevölkerung zurück (eher unwahrscheinlich siehe Afrika, Indien, Asien) oder eine wirkliche alternative Energiequelle wird erschlossen (z.B. Kernfusion). Ansonsten können wir (bzw. die nächsten Generationen) sich auf was gefaßt machen.
    Keine Arme - keine Kekse ...

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  3. Kernfusion wäre wirklich eine tolle Sache. Momentan muß man um die Fusion zu ermöglichen aber leider noch mehr Energie reinstecken als man rausholen kann. Wie du schon sagst, gäbe es die Endlagerproblematik "so gut" wie nicht. Radioaktiver Abfall entsteht auch bei der Fusion. Für viele Menschen ist das ein rotes Tuch. Ich bin der Meinung, dass man das in den Griff bekommen kann. Andererseits sind die erneuerbaren Energien auch unterschätzt... Hier gibt es ein paar nette Zahlen:

    www.desertec.org

    Schade das die erneuerbaren Energien in Deutschland gerade mal den Mehrbedarf an Strom abdecken...

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